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2025-06-176 min readnavable Team
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Leichte Sprache auf Websites – Checkliste: Barrierefreiheit nach BFSG & WCAG 2.1 einfach umsetzen

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) verpflichtet Unternehmen, digitale Inhalte barrierefrei und verständlich zu gestalten. Eine zentrale Maßnahme dabei ist die Verwendung von Leichter Sprache. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie mithilfe von Leichter Sprache Ihre Website barrierefrei und benutzerfreundlich gestalten können und welche Vorteile dies für Ihr Unternehmen bringt.

Was bedeutet Leichte Sprache im Kontext digitaler Barrierefreiheit?

Leichte Sprache ist eine besonders verständliche Form der deutschen Sprache, die speziell für Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Lernschwierigkeiten oder Sprachbarrieren entwickelt wurde. Sie fördert digitale Inklusion und ist laut BFSG, WCAG 2.1 und DIN EN 301 549 ein zentrales Element barrierefreier Kommunikation.

Merkmale Leichter Sprache:

  • Einfache und kurze Sätze
  • Verzicht auf Fachbegriffe oder deren Erklärung
  • Klare Struktur durch Überschriften und Absätze
  • Visuelle Unterstützung durch Bilder oder Icons zur Unterstützung des Textes

Diese Form der Kommunikation trägt dazu bei, Websites barrierefrei zu gestalten und somit die Ziele des BFSG zu erfüllen.

Warum ist Leichte Sprache relevant für das BFSG?

Laut BFSG müssen Websites so gestaltet sein, dass sie von allen Menschen genutzt werden können – dazu gehören auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Dazu gehört nicht nur die technische und designtechnische Barrierefreiheit, sondern auch die Verständlichkeit des Inhalts. Leichte Sprache ist eine der besten Möglichkeiten, um die inhaltliche Barrierefreiheit sicherzustellen und Ihre Website für eine breitere Zielgruppe zugänglich zu machen.

Unternehmen, die die Anforderungen des BFSG nicht erfüllen, riskieren Bußgelder und Abmahnungen. Daher ist es entscheidend, Leichte Sprache als Teil der barrierefreien Websitegestaltung zu berücksichtigen.

Rechtliche Grundlagen: WCAG 2.1 & DIN EN 301 549

Sowohl die WCAG 2.1 als auch die DIN EN 301 549 geben konkrete Vorgaben, wie Websites barrierefrei gestaltet werden müssen. Hier sind einige wichtige Punkte, die Leichte Sprache betreffen:

WCAG 2.1 Kriterien für verständliche Inhalte

  • Einfache Sprache ohne unnötige Fachbegriffe – Texte müssen für alle Nutzer verständlich sein. Fachbegriffe sollen vermieden oder erklärt werden.
  • Konsistente Navigation & Struktur – Die Struktur von Websites sollte klar und einfach verständlich sein.
  • Verständliche Inhalte – Wenn komplexe Informationen notwendig sind, sollten sie einfach erklärt werden.

DIN EN 301 549: Barrierefreie Textgestaltung

  • Verständliche Formulierungen: Texte sollten so formuliert sein, dass sie für alle Nutzer verständlich sind. Fachbegriffe müssen entweder vermieden oder einfach erklärt werden.
  • Barrierefreie Struktur und Navigation: Die Inhalte sollten logisch und verständlich strukturiert sein, um die Orientierung zu erleichtern.

Leichte Sprache umsetzen – Schritt-für-Schritt Checkliste

Die Umsetzung von Leichter Sprache auf Ihrer Website ist einfach, wenn Sie folgende Schritte beachten:

1. Verständliche Wortwahl & klare Satzstruktur

Einfache und kurze Wörter verwenden: Vermeiden Sie Fachbegriffe oder erklären Sie diese, wenn sie notwendig sind.

Passiv- und Konjunktivkonstruktionen vermeiden

Doppelte Verneinungen vermeiden

Einheitliche Begriffe verwenden: Begriffe sollten einheitlich und konsistent genutzt werden.

Klare Satzstrukturen verwenden: Schreiben Sie kurze Sätze, die einfach zu verstehen sind. Lange Textpassagen ohne Unterbrechung können das Verständnis erschweren.

2. Textstruktur & Lesbarkeit optimieren

Text übersichtlich gliedern: Nutzen Sie Überschriften, Absätze und Aufzählungen, um den Text für den Leser klar strukturiert zu präsentieren.

Aufzählungen mit mehr als drei Punkten als Listen darstellen.

Wichtige Inhalte zuerst platzieren: Kerninformationen immer an den Anfang setzen.

3. Barrierefreies Design & visuelle Unterstützung

Gut lesbare Schriftarten:

  • Mindestens 1.2 em (120 %) Schriftgröße für bessere Erkennbarkeit.
  • Hervorhebung wichtiger Begriffe und Überschriften.
  • Maximal zwei verschiedene Schriftarten verwenden.

Optimale Textausrichtung & Farbgestaltung:

  • Linksbündiger Flattersatz für bessere Lesbarkeit.
  • Jede neue Aussage beginnt in einer neuen Zeile.
  • Heller, einfarbiger Hintergrund mit gutem Kontrast zur Schrift.

Einsatz visueller Elemente:

  • Aussagekräftige Symbole & Bilder nutzen, um Inhalte zu veranschaulichen.
  • Adressen nicht als Fließtext, sondern übersichtlich darstellen.

🚀 Diese Maßnahmen helfen dabei, Texte in Leichter Sprache zugänglicher zu gestalten und die Usability und Barrierefreiheit von Websites und Intranets zu verbessern.

Vorteile von Leichter Sprache für Websites

Die Implementierung von Leichter Sprache bietet viele Vorteile, sowohl in Bezug auf die Compliance mit dem BFSG als auch in der Benutzerfreundlichkeit.

1. Erfüllung der BFSG-Vorgaben

Leichte Sprache hilft Ihnen, die Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes zu erfüllen.

2. Erweiterung der Zielgruppe

Durch Leichte Sprache sprechen Sie eine breitere Zielgruppe an, insbesondere Menschen mit Lernschwierigkeiten oder kognitiven Beeinträchtigungen. So erreichen Sie Menschen, die oft von vielen digitalen Inhalten ausgeschlossen sind.

3. Bessere User Experience & Conversion-Rate

Mit Leichter Sprache verbessern Sie die Zugänglichkeit und Nutzerfreundlichkeit Ihrer Website. Einfach verständliche Inhalte erhöhen Verweildauer, Interaktion und Conversions.

4. Positive Effekte auf SEO & Sichtbarkeit

Suchmaschinen bevorzugen gut strukturierte, barrierefreie Websites, die für alle Nutzer zugänglich sind. Indem Sie Ihre Website barrierefrei und in Leichter Sprache gestalten, verbessern Sie nicht nur die Nutzererfahrung, sondern auch Ihr SEO-Ranking.

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Individuelle Anpassungen durch Nutzer:innen (Schrift, Kontrast, Lesemodus, Link-Hervorhebung, Filter für Bilder/Animationen)

Optimierte Tastaturnavigation für einfache Bedienung ohne Maus

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Checkliste: Leichte Sprache erfolgreich umsetzen

  • Zielgruppenanalyse: Wer soll die Texte verstehen? (Bildungsniveau, Vorkenntnisse)

  • Kurze Sätze: Maximal 10-15 Wörter pro Satz.

  • Einfache Wörter: Keine Fremdwörter, Fachbegriffe oder Abkürzungen (oder erklären!).

  • Aktive Sprache: Aktiv statt Passiv verwenden („Wir informieren Sie“ statt „Sie werden informiert“).

  • Konkrete Beispiele: Abstrakte Begriffe durch Beispiele greifbar machen.

  • Visuelle Unterstützung: Bilder, Symbole oder Grafiken zur Erklärung nutzen.

  • Struktur & Gliederung: Überschriften, Absätze und Listen verwenden.

  • Keine Verneinungen: Positive Formulierungen sind leichter verständlich.

  • Prüfung durch Zielgruppe: Texte von der Zielgruppe testen lassen.

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